Ein Unterrichtsbeispiel aus der Grundstufe, Kompetenzbereich 

"Naturwissenschaft", "Ästhetik und Kreativität", "Leben in der Gesellschaft".

„Aus der Vogelsicht sieht ja alles ganz anders aus!“ - eine erste Einführung in das Kartenverständnis. Das war für einige Wochen das Thema im Sachunterricht einer Grundstufenklasse. 

Eingeführt wurde die Unterrichtseinheit mit dem eigenen Klassenzimmer als vertrauter Raum der Schülerinnen und Schüler. Dabei wurde zunächst anhand einiger bekannter Gegenstände aus dem Klassenzimmer (Kleber, Löffel, Schere) überlegt und anschließend geprüft, was denn passiert, wenn man diese auf einer schwarzen Unterlage mit Mehl bestäubt und danach entfernt— nur noch der Umriss bzw. eine Fläche— so wie die Ansicht auf einer Karte.  

Weiterhin wurde mit einem Klassenzimmer- Modell gearbeitet. Dies diente dazu, das Klassenzimmer als eine Verkleinerung des realen Raums nachzuvollziehen und sich darin zu orientieren. Außerdem konnte später mit Hilfe des Modells eine erste Karte gezeichnet werden.

Die Schwerpunkte dieser Einheit lagen hier insbesondere im Sachunterricht, sowie im Kunstunterricht. Im Sachunterricht ging es primär darum, durch das Einnehmen verschiedener Perspektiven und mit Hilfe eines Klassenzimmer- Modells ein erstes Kartenverständnis zu entwickeln. Dazu durfte auch jeder mal auf eine Leiter steigen und schauen, wie das Klassenzimmer von oben aussieht. Jedoch spielte auch die Erweiterung der Orientierungskompetenz der SchülerInnen eine wichtige Rolle. 

Im Kunstunterricht wurden in Anlehnung an die Vogelperspektive Vögel gebastelt. Hierbei ging es nicht primär um Kartenarbeit, sondern um den kreativen Aspekt, sowie die Verinnerlichung der Vogelperspektive mit Hilfe des Vogels.

Auch im Mathematik- sowie Sportunterricht flossen einige Elemente der Einheit mit ein, wie bspw. Orientierungsspiele und Schatzsuche, sowie Raum/Lage Übungen (links, rechts, oben, unten, vorne hinten).

Abgerundet wurde die Einheit mit einem Ausflug zum Adolfsturm in Friedberg. Dort haben wir sogar eine kleine Führung machen können. Jedoch ging es in erster Linie darum, die Stadt Friedberg aus der Vogelsicht zu betrachten. Demnach konnte auch Lernen am außerschulischen Lernort stattfinden.  

Text + Fotos: J. Hayes